Eine gute Stofffilterleistung ist bei Mooren primär an hohe Wasserstände gebunden. Daher sind die mittleren jährlichen Wasserstände (Wasserstufen) die Grundlage für die Bewertung des Stofffilterstatus. Die Wasserstufen werden aus Boden- und Vegetationsmerkmalen abgeleitet:
→ Kernparameter Wasserstand
Anschließend werden Stoffaustragspotenziale in Grund- und Oberflächenwasser geprüft, wobei mögliche Austragspfade abgefragt und bewertet werden.
Mittlerer jährlicher Wasserstand als Indikator für Stofffilterstatus | Stoffaustragspfade | |||
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Wasserstufe |
In-situ-Status |
Bewertung |
Stoffausträge ins Grundwasser |
Stoffausträge in Oberflächengewässer |
5+ | Stoffsenke durch Torfbildung | gut | keine | keine |
5+/4+ und 4+ |
Stoffhaushalt im Gleichgewicht oder leichte Stoffquelle | mittel | Stoffaustragspfad vorhanden, wenn Moor im Absenktrichter einer Brunnengalerie der Trinkwasserförderung | Stoffaustragspfad vorhanden, wenn intakte Gräben oder Rohrleitungen mit Gewässer verbunden und dorthin entwässern oder das Moor in direkter Verbindung zu einem See, Teich, Fließ oder Fluss steht |
≤ 3+ | mäßige bis starke Stoffquelle | schlecht |
Moorböden, die Torfbildung aufweisen, sind Stoffsenken und werden als „gut“ bewertet. Bedeutend ist die dauerhafte Speicherung von Stickstoff, Phosphor und Kohlenstoff. Die Bewertungsklasse „mittel“ betrifft Standorte, deren Status nicht eindeutig als Stoffsenke oder –quelle identifiziert werden kann. Hier werden wie bei den tiefer entwässerten Moorböden (Bewertungsklasse „schlecht“) mögliche Stoffaustragspfade geprüft und differenziert nach Betroffenheit in Grundwasser und Oberflächengewässer kartographisch dargestellt.