Retentionspotenzial für den Landschaftswasserhaushalt


Gute Bedingungen für eine hohe Wasserretentionsleistung liegen dann vor, wenn ...

  • hohe (flurnahe) mittlere Wasserstände vorherrschen und damit die Voraussetzungen für höhere Luftfeuchtigkeit durch Verdunstung und Kühlung gegeben sind
  • das Moor durch die Einbettung in gering wasserleitende Substrate im Einzugsgebiet hydrogeologisch begünstigt ist (Edom 2001)
  • das Moor durch wasserstauende organo-mineralische Mudden an der Moorbasis hydrogeologisch begünstigt ist

Ableitung von Parametern


  1. Wasserstufe: Je höher der Wasserstand, desto größer ist das wassererfüllte Porenvolumen eines Moores, und desto größer ist der verfügbare Wasserspeicher für Trockenperioden. Moorböden haben im Vergleich zu Mineralböden (Schlichting et al. 1995) ein viel größeres Porenvolumen (ca. 90 %) und damit höchste Wasserspeicherungspotenziale.
  2. Moore mit unterlagernden, wasserstauenden Mudden sind besser gegen Sickerungsverluste aus dem Moor geschützt als Moore ohne Muddeunterlagerung. Mudden besitzen wesentlich geringere Kf-Werte als Sande und Kiese (Waniek 2014).
  3. Geologie des Einzugsgebiets: Die Wasserretention hängt erheblich von der Durchlässigkeit der Substrate ab. Ist das Einzugsgebiet durch schluffig-tonige Substrate geprägt (Grundmoräne, Beckentone u. a.), sind Sickerungsverluste aus dem Moor vergleichsweise gering. Dagegen fördern sandig-kiesige Substrate Sickerungsverluste aus dem Moor in den mineralischen Untergrund und in das Einzugsgebiet (Rowinsky 1995), da die Wasserdurchlässigkeit (kf-Werte) von Sand und Kies (> 100 cm/d) deutlich höher ist als jene von Schluff und Ton (i.d.R. < 100 m/s).


Entscheidungssystem