Bieselfließ (Frohnau)

Schutzstatus

LSG; NP Barnim

Ökologischer Moortyp (primär)

eutroph-subneutral

Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)

eutroph-subneutral

Hydrogenetischer Moortyp

Verlandungsmoor

Entwicklungszieltyp

Reichmoor, bewaldet

Moorfläche

Moormächtigkeit (Zentrum)

1,6 ha

> 4,25 m

Boden(-sub)typ(en), dominant

reliktisches Normerdniedermoor-Normniedermoor

C-Speicher

[Corg]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 3.678 t  ≙  > 2.257 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 

CO2-Speicher

[CO2-Äquivalente]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 13.500 t  ≙  > 8.282 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 

Das Bieselfließ ist ein kleines Flusstalmoor, das an das Flusssystem des Tegeler Fließ angeschlossen ist. Ein Teil liegt im Norden Frohnaus östlich des Hubertussees. Bis 35 cm sind die Torfe höher zersetzt, darunter sind diese unter Luftabschluss gut erhalten. Im gesamten Profil dominieren Radizellentorfe mit Anteilen von Schilf und Holz; im oberen Meter des Profils finden sich vermehrt Fieberkleesamen in geringer zersetzten Radizellentorfen, was typisch für den Berliner Raum ist und durch die mittelalterlichen Mühlenstaue bedingt sein dürfte. Die allgemeine Grundwasseranhebung löste intensives Torfwachstum aus und förderte die Mesotrophierung vieler Moore durch erhöhte Fixierung von Makronährstoffen (N, P), zum anderen war die Rezyklierung dieser Nährstoffe während der Torfbildung beschränkt, da die geringere Zersetzung der Torfe eine wirksame Nährstofffixierung bedeutete (Brande 1988); die Pflanzenverfügbarkeit der großen N-Vorräte (Nt=2,7 %) war nicht gegeben. Daher sind bei schwach zersetzten Torfen (Z1 und Z2) relativ enge Corg/Nt-Verhältnisse bis 20 (hier 19), die nach Succow & Stegmann (2001) im eutrophen Bereich liegen, kein Beleg für eine tatsächliche Eutrophierung des Moorökosystems. Im Oberboden wurden jedoch in vergangenen Entwässerungsphasen durch Torfmineralisierung Nährstoffe freigesetzt und der ökologische Charakter des Moorökosystems dadurch stark verändert.

Es wurde daher der Entwicklungszieltyp Reichmoor, bewaldet, gewählt, da im Profil viel Holz zu finden war und die existenten Feuchtwälder bei hohen Moorwasserständen ein realistisches Entwicklungs- und Erhaltungsziel darstellen. Bei hohen Wasserständen bietet das Moor aktuell viele Ökosystemleistungen.

Schema
Legende

 


Moorbodenkarte

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkten und Moormächtigkeit.