Fließwiese Ruhleben

Schutzstatus

NSG; Natura2000

Ökologischer Moortyp (primär)

mesotroph- bis eutroph-subneutral

Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)

eutroph-subneutral

Hydrogenetischer Moortyp

Verlandungsmoor

Entwicklungszieltyp

Reichmoor, bewaldet

Moorfläche

Moormächtigkeit (Zentrum)

6,4 ha

> 1,15 m

Boden(-sub)typ(en), dominant

reliktisches Normerdniedermoor-Normniedermoor

C-Speicher

[Corg]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 5.028 t  ≙  > 787 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 

CO2-Speicher

[CO2-Äquivalente]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 18.455 t  ≙  > 2.888 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 

Die Fließwiese Ruhleben liegt in einer trichterförmigen ehemaligen Schmelzwasserabflussrinne, die von der Nauener Platte aus nach Norden in das Berliner Urstromtal mündet. Später wurde die Niederung durch einen mächtigen aufgeschütteten Damm nach Norden hin abgeriegelt. Von den 11,8 ha des ursprünglichen Moores ist knapp die Hälfte der Fläche dauerhaft überstaut, was ursächlich mit dem Management der Trinkwasserförderung im Einzugsgebiet verbunden ist (SenStadt 2007). Die überstauten Bereiche entwickeln sich aktuell als eu- bis polytrophes Flachgewässer mit Röhrichten, das in der Verlandung begriffen ist. Unter den stark nährstoffangereicherten Standortbedingungen wird derzeit intensiv Detritusmudde sedimentiert, die später in eine Schilftorfbildung übergehen wird. Die heute wiedervernässten Böden der Moorrandzone weisen eine tiefgreifende reliktische Degradierung mit sekundärer Torfzersetzung bis in 1 m Tiefe auf. Die weitere Torfzehrung in diesen Böden ist gestoppt worden, die Nährstoffverfügbarkeit für feuchtgebietstypische Pflanzen ist jedoch sehr gut, und das Ökosystem wird bis auf weiteres stark eutrophiert bleiben.

Der Entwicklungszieltyp Reichmoor, bewaldet, entspricht dem heutigen Standortpotenzial, das neben wuchskräftigen Röhrichten auch Feuchtwälder in der Moorrandzone als einzig realistische Entwicklungsperspektive erscheinen lässt. Das im Rahmen des Forschungsprojektes nicht bewertete, überstaute Moorzentrum bietet ein extrem große C-Speicherleistung, da Pfannenschmidt (1990) eine Moormächtigkeit von 9,5 m angibt. Das Moorgebiet hat derzeit einen starken Stoffsenkenstatus (C, N, P) durch Detritusmuddebildung. Das Moor benötigt für seine „Selbstheilung“ vor allem Zeit. Diese schließt Aushagerung, Reaktivierung von Torfbildung und Etablierung von standorttypischen Niedermoorpflanzengesellschaften bei stabilen Wasserständen ein.

Schema
Legende

 


Moorbodenkarte

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkten und Moormächtigkeit.