Großes Fenn und Kleines Fenn im Berliner Forst Düppel

Schutzstatus

NSG

Ökologischer Moortyp (primär)

oligotroph-sauer

Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)

eutroph-sauer

Hydrogenetischer Moortyp

Verlandungsmoor

Entwicklungszieltyp

Kesselmoor

Moorfläche

Moormächtigkeit (Zentrum)

1,9 ha

2,85 m (Kleines Fenn); 3,95 m (Großes Fenn)

Boden(-sub)typ(en), dominant

Moorgley über Übergangsmoor

C-Speicher

[Corg]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • 1.579 t  ≙  836 t/ha 
  • 247 t  ≙  131 t/ha 
  • 15 t  ≙  8 t/ha 

CO2-Speicher

[CO2-Äquivalente]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • 5.796 t  ≙  3.067 t/ha 
  • 906 t  ≙  479 t/ha 
  • 55 t  ≙  29 t/ha 

Das Große und Kleine Fenn sind Kleinmoore, die am Südrand einer aus Schmelzwasser aufgebauten Hochfläche der Nauener Platte in Toteislöchern entstanden sind. Beide Moore zeigen im Oberboden einen 8 bzw. 17 cm mächtigen Sandauftrag, der die torfmooshaltigen Radizellentorfe bedeckte. Nur im eingesenkten Zentrum des Großen Fenns waren die Moorwasserstände nahe unter Flur, jedoch zeigten sich plattige Torfschrumpfungshorizonte bis in 40 cm Tiefe. Im ebenfalls eingesenkten, aber weniger tiefen Kleinen Fenn waren diese zwischen 40 und 110 cm Tiefe zu finden, was auf eine noch stärkere Entwässerung hindeutet. Die Lage auf einer sandigen Hochfläche ist für Moore in Berlin/Brandenburg ein Risikofaktor für eine indirekte Entwässerung durch lokale Grundwasserabsenkung. Beide Moore liegen lediglich 1 bis 2 m (31–32 m) über dem Niveau der Havelniederungsmoore wie der Bäkewiese (29–30 m), eine Höhendifferenz, die für den beschriebenen Effekt ausreicht.

Der Entwicklungszieltyp Torfmoosmoor begründet sich durch das Vorkommen von torfmooshaltigen Radizellentorfen in den oberen Profilabschnitten und eine mäßigen Gehölzdeckung, wenngleich die Kiefern auf dem Großen Fenn hoch gewachsen sind. Die Wasserspeisung der Moore kann nach aktuellem Kenntnisstand nicht gesteuert werden, da Gräben oder eine Beeinflussung durch Trinkwasserförderung nicht vorhanden bzw. nicht bekannt sind. Daher haben biotoplenkende Maßnahmen aktuell kaum Erfolgsaussichten. Eine Möglichkeit der Wiedervernässung ist der Oberbodenabtrag im Moorzentrum, wo der Bodensubtyp Übergangsmoor zu finden ist (siehe Karte). Auf diese Weise wird die Mooroberfläche dem Moorwasserstand angenähert, ohne diesen selbst zu beeinflussen bzw. anzuheben.

Schema
Legende

 

Bild von Oberboden
Bild von Bohrkern

Oberboden des Großen Fenns/Moorzentrum mit Streu- und Vererdungshorizonten über anmoorigem und stark durchwurzeltem Sand (Dgf03); Bohrkern aus dem Unterboden mit grauem Flugsand an der Basis und Laacher Seetuff (graues Band unter ockerfarbenen Band) eingebettet in Lebermudde (Dgf03).


Moorbodenkarte

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkten und Moormächtigkeit.