Kleine Pelzlaake

Schutzstatus

NSG; Natura 2000

Ökologischer Moortyp (primär)

oligotroph-sauer

Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)

oligotroph-sauer

Hydrogenetischer Moortyp

Verlandungsmoor

Entwicklungszieltyp

Torfmoosmoor

Moorfläche

Moormächtigkeit (Zentrum)

2,0 ha

12,6 m

Boden(-sub)typ(en), dominant

Übergangsmoor

C-Speicher

[Corg]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • 7.690 t  ≙  3.770 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 

CO2-Speicher

[CO2-Äquivalente]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • 28.223 t  ≙  13.835 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 

Die Kleine Pelzlaake liegt im Berliner Urstromtal südlich der Müggelspree. Es handelt sich um eine Moorbildung in einem kleinen Toteisloch, das mit mächtigen Organomudden (bis 5,65 m) und Torfen mit wechselnden Anteilen von Radizellen, Wollgras und Braunmoos (bis 7,0 m) ausgefüllt ist. Eine sukzessive Versauerung mit torfmoosdominierten Pflanzengesellschaften spiegelt sich in den oberen Torfhorizonten bis 1,25 m Tiefe wider.

Geringfügige Entwässerungserscheinungen in den Moorrandbereichen, die sich in einem schmalen, oberflächennahen höher zersetzten, dunkleren Horizont zeigen, sind am Moorrand zu finden (siehe Foto). Im breiten Randbereich sind nach Grundwasseranstieg in den 2000er Jahren um das Zentrum in Schlenken Organomudden sedimentiert worden, die deutlich höhere Nt- und Pt‑Gehalte (2,47 % bzw. 0,13 %) zeigen als die umgebenden, gering zersetzten Torfmoostorfe (Nt=1,36 % bzw. Pt=0,07 %). Nach der Entfernung der Gehölze und Pfeifengrasbulten in den Jahren 2011/12 ist bei hohen Wasserständen jedoch eine rasche Aushagerung gemäß den natürlichen Standortbedingungen zu erwarten. Sukzessionsstadien der Flatterbinse sind in Sauerarmmooren in der Regel eine temporäre Erscheinung. Durch die o. g. Maßnahmen sind gute Bedingungen für den Entwicklungszieltyp Torfmoosmoor geschaffen worden.

Der Entwicklungszieltyp Torfmoosmoor begründet sich durch oberflächennahe, gering zersetzte und holzfreie Wollgras‑Torfmoostorfe. Die große Moormächtigkeit bedingt eine vergleichsweise große Oszillationsfähigkeit des Moores und ist so ein Gunstfaktor für die Erhaltung des naturnahen Moorzentrums und für die Renaturierung der breiten Moorrandbereiche.

Das Moor bietet dem Menschen neben der Lebensraumleistung weitere wertvolle Ökosystemleistungen.

Schema
Legende

 

Bild von Torfbildung
Bild von Torfmoosrasen

Torfbildung in der Kleinen Pelzlaake über stärker zersetztem Torf (Kpl01, links); bunter Torfmoosrasen als torfbildende Pflanzengesellschaft in der Kleinen Pelzlaake im Moorzentrum bei optimalen Wasserständen im Juni 2013 (Kpl02, rechts).


Moorbodenkarte

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkten und Moormächtigkeit.