Kleinmoore im Grunewald

Schutzstatus

je nach Standort NSG; LSG; Natura2000

Ökologischer Moortyp (primär)

mesotroph-oligotroph sauer

Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)

mesotroph-oligotroph sauer

Hydrogenetischer Moortyp

unterschiedlich (Kesselmoor, Verlandungsmoor, teilweise Versumpfungsmoor)

Entwicklungszieltyp

Torfmoosmoor, bewaldet

Moorfläche

Moormächtigkeit (Zentrum)

2,9 ha

0,3 m bis > 7,6 m

Boden(-sub)typ(en), dominant

Übergangserdmoor

C-Speicher

[Corg]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 4.600 t  ≙  > 1.575 t/ha 
  • 2.439 t  ≙  835 t/ha 
  • 172 t  ≙  59 t/ha 

CO2-Speicher

[CO2-Äquivalente]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 16.882 t  ≙  > 5.782 t/ha 
  • 8.950 t  ≙  3.065 t/ha 
  • 632 t  ≙  217 t/ha 

Die Moore liegen im Westteil des Grunewalds in der Hochfläche der Nauener Platte. In kleinen (< 1 ha), vermutlich durch Toteis entstandenen Hohlformen bildeten sich Radizellentorfe, auf denen Torfmoostorfe aufwuchsen. Teilweise sind die Torfe von Mineral- und Organomudden unterlagert. In einigen Profilen konnten Holzbeimengungen gefunden werden. Die Moore besitzen unterschiedliche Mächtigkeiten von wenigen Dezimetern bis weit über 7 m. Allen Kleinmooren ist der deutliche Entwässerungseinfluss durch die Grundwasserentnahme gemeinsam, die sich vielfach bis in Bodentiefen über 1 m bemerkbar macht. Die Oberböden sind stark geschrumpft, vererdet und stark verdichtet. Die früheren Mooroberflächen lagen deutlich über den heutigen Geländehöhen. Deshalb ist davon auszugehen, dass vor der Grundwasserentnahme noch deutlich größere Flächen vermoort waren. Durch Mineralisation entwickelten sich diese teilweise zu Moorfolgeböden (Gleye etc.).

Aufgrund der ungünstigen hydrologischen Verhältnisse und der bodenkundlichen Befunde ist der Entwicklungszieltyp hier das bewaldete Torfmoosmoor. Gegenüber der heutigen Mischwald-Ausprägung sollte zumindest ein Moorwaldcharakter mit Moorbirken und Wald-Kiefern erreicht werden. Die Perspektiven der Zielerreichung sind ohne Reduzierung der Entnahmemengen von Grundwasser schlecht.

Schema
Legende

 

Bild von Kleinmoor
Bild von degradiertem Oberboden

Kleinmoor im Grunewald: Blick vom Moorrand auf eine abflusslose Senke (Kesselmoor; Gkm23). Durch den Einfluss der Grundwasserentnahme ist die ehemalige Mooroberfläche schätzungsweise um 1,5 bis 2,0 m abgesackt (links). Die Oberböden sind ganzjährig trocken und stark degradiert (rechts).


Moorbodenkarte

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkten und Moormächtigkeit.