Krumme Laake

Schutzstatus

NSG; Natura 2000

Ökologischer Moortyp (primär)

mesotroph-sauer

Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)

mesotroph-sauer (teilweise eutroph-sauer)

Hydrogenetischer Moortyp

Verlandungsmoor

Entwicklungszieltyp

Torfmoosmoor

Moorfläche

Moormächtigkeit (Zentrum)

19,7 ha

5,0 bis 7,5 m

Boden(-sub)typ(en), dominant

Übergangsmoor

C-Speicher

[Corg]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 50.949 t  ≙  > 2.590 t/ha 
  • 1.166 t  ≙  59 t/ha 
  • 123 t  ≙  > 6 t/ha 

CO2-Speicher

[CO2-Äquivalente]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 186.981 t  ≙  > 9.506 t/ha 
  • 4.281 t  ≙  218 t/ha 
  • 451 t  ≙  23 t/ha 

Die Krumme Laake liegt im Berliner Urstromtal südlich der Müggelspree. Die vier „Moorarme“ mit zentralem See stellen ehemalige freie Mäander des periglazialen Spree-Dahme-Flusssystems dar, die vom Fluss abgeschnitten schon im Alleröd als Standgewässer verlandeten. Dies bezeugt ein Band von Laacher Seetuff an der Moorbasis. Nach Abschluss der Verlandung wuchsen Niedermoorpflanzengesellschaften auf und bildeten mächtige Radizellen- und Braunmoostorfhorizonte. Eine sukzessive Versauerung mit torfmoosdominierten Pflanzengesellschaften spiegelt sich in den oberen Torfhorizonten flächendeckend wider; diese sind jedoch durchgehend geringmächtig (bis ca. 70 cm).

Im Gebiet gibt es keine Entwässerungsgräben, jedoch seit den 1940er Jahren eine teils starke Beeinflussung durch Grundwasserentnahmen am Müggelseeufer (Fischer 2012). Moor und Einzugsgebiet zeigen eine nicht standortgerechte und wasserzehrende Bestockung/Bewaldung mit Wald-Kiefern (Pinus sylvestris); auch die Schwarz-Erle expandiert auf der Moorfläche. Die Entnahme von Gehölzen aus dem Moor zur Förderung der Torfmoosvorkommen wird empfohlen. Da ein Geflecht aus Baumwurzeln die Mooroberfläche fixiert, sollten die Stubben der größeren Bäume entnommen werden, um die Oszillationsfähigkeit der Mooroberfläche zu reaktivieren. In den eutrophierten Bereichen, die von Erlenbruchwäldern eingenommen werden, ist eine Revitalisierung von moortypischen, konkurrenzschwachen Pflanzengesellschaften kurzfristig unwahrscheinlich. Dennoch sollte die Ausbreitung der Erlen verhindert werden, da diese die Moore trophisch uns strukturell sehr stark verändern.

Die Krumme Laake war nach Hueck (1925/26 in Succow 1975) ein unbewaldetes Torfmoosmoor. Die Degradierung des Bodens reicht maximal 17 cm tief und nur im nordwestlichen Moorarm ist eine flächige Eutrophierung im Oberboden nachweisbar (Gille 2012). Die oberflächennahen, gering zersetzten und holzfreien (Radizellen‑)Torfmoostorfe und die historische Dokumentation führen zum Entwicklungszieltyp Torfmoosmoor.

Schema
Legende

 

Bild von Oberboden
Bild von Randprofil

Oberboden des Moorzentrums im östlichen Moorarm mit Kiefernstreu- und Muddebildung über geringmächtiger Vererdung (Krl16, links). Diese „Pseudo-Schlenken“-Bereiche werden von vitalen torfbildenden Torfmoospolstern bedeckt. Typisches Randprofil des westlichen Moorarms mit 6 cm Auflagehorizonten (L+Of) und geringer Vererdungstiefe (10 cm) (Krl60, rechts).


Moorbodenkarte

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkten und Moormächtigkeit.