Langes Luch (Schmöckwitzer Werder)

Schutzstatus

-

Ökologischer Moortyp (primär)

oligotroph-sauer

Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)

oligotroph-sauer

Hydrogenetischer Moortyp

Verlandungsmoor

Entwicklungszieltyp

Torfmoosmoor

Moorfläche

Moormächtigkeit (Zentrum)

1,7 ha

> 4,65 m

Boden(-sub)typ(en), dominant

Übergangsmoor

C-Speicher

[Corg]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 3.253 t  ≙  > 1.913 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 

CO2-Speicher

[CO2-Äquivalente]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 11.939 t  ≙  > 7.023 t/ha t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 

Das Lange Luch liegt auf dem Schmöckwitzer Werder im Berliner Urstromtal rund 300 m südlich des Seddinsees. Im Periglazial bzw. frühen Holozän wurde zunächst eine Schluffmudde sedimentiert, die das abflusslose Becken gegen die gut wasserdurchlässigen Sande des Urstromtals abdichtete. In der Folge wurden Organomudden von < 1 m Mächtigkeit abgesetzt, bevor das Torfwachstum einsetzte. Der Schichtenaufbau ist von gering zersetzten Übergangsmoortorfen mit Radizellen, Wollgras und Blasenbinse geprägt, nach oben nimmt der Torfmoosanteil zu. Das Lange Luch ist aktuell torfbildend und der Moorboden zeigt flächendeckend einen sehr guten Zustand. Bemerkenswert ist dies auch, da in 20 bis 25 cm Tiefe ein Stubbenhorizont mit stärker zersetzten Torfen existiert, der von ca. 20 cm Torfmoos überwachsen wurde. Anfang der 1970er Jahre befand sich auf dem Langen Luch noch ein dichter Gehölzbestand (König u. Menzel 1992), der vermutlich ursächlich für den o. g. Stubbenhorizont ist. Die Torfbildung seit dieser Zeit ist beachtlich, gerade vor dem Hintergrund der fortschreitenden Degradierung anderer Berliner Moore in den 1980er Jahren. Das Moor bietet alle Ökosystemleistungen gemäß seinem natürlichen Potenzial und besitzt trotz des fehlenden Schutzstatus höchste Schutzwürdigkeit. Zur Verbesserung der Wasserbilanz sowie der Biodiversität im Moorumfeld werden Waldumbaumaßnahmen im von Kiefernforsten geprägten Einzugsgebiet empfohlen.

Der Entwicklungszieltyp Torfmoosmoor begründet sich durch oberflächennahe, gering zersetzte und holzfreie Torfmoostorfe und durch historische Befunde. Die aktuelle Vegetationsausprägung entspricht diesem Entwicklungsziel. Die episodische Gehölzentfernung könnte testweise mindestens in der Moorrandzone unterlassen werden, da eine typische Zonierung der Vegetation mit eutrophem Randsumpf und Gehölzsaum (Krüppelkiefern und –birken) aktuell fehlt. Diesen gab es jedoch nach Hueck (1929 in König u. Menzel 1992) Anfang des 20. Jh. Lediglich das Moorzentrum sollte gehölzfrei gehalten werden.

Schema
Legende

 

Bild von xxx

Torfmoostorfbildung im Langen Luch über stärker zersetztem Torf des Stubbenhorizontes (dunkler Saum unten, Ksw03).


Moorbodenkarte

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkten und Moormächtigkeit.