Mittelbruch

Schutzstatus

NSG; NP Barnim

Ökologischer Moortyp (primär)

eutroph-kalkreich

Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)

eutroph-kalkreich

Hydrogenetischer Moortyp

Versumpfungsmoor/Verlandungsmoor

Entwicklungszieltyp

Reichmoor, bewaldet

Moorfläche

Moormächtigkeit (Zentrum)

6,0 ha

6,5–7,0 m

Boden(-sub)typ(en), dominant

Normerdniedermoor

C-Speicher

[Corg]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 9.438 t  ≙  > 1.586 t/ha 
  • 2.566 t  ≙  431 t/ha 
  • 302 t  ≙  51 t/ha 

CO2-Speicher

[CO2-Äquivalente]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 34.637 t  ≙  > 5.821 t/ha 
  • 9.419 t  ≙  1.583 t/ha 
  • 1.107 t  ≙  186 t/ha 

Die Moorflächen im Mittelbruch liegen in einem Niederungsbereich östlich des Bucher Forstes am Nordrand der Panketalung. Auf Kalkmergeln und überlagernden Mittel- bis Feinsanden kam es, vermutlich durch eine frühe Grundwasseranhebung zu Beginn des Holozäns, zur Ausbildung von Flachwasserseen, die durch Sedimentation von kalkreichen Mineral- und Detritusmudden verlandeten. Die anschließende Torfbildung vollzog sich durch das Aufwachsen relativ geringmächtiger (maximal 1,8 m) Radizellentorfe mit unterschiedlich großen Holzanteilen. Die maximale Moormächtigkeit (Torf und Mudde) beträgt fast 7 m. Bis in die 1980er Jahre waren die hydrologischen Verhältnisse vom Rieselfeldbetrieb in Hobrechtsfelde beeinflusst. Außerdem existieren derzeit zwei vermutlich noch aktive Entwässerungsgräben im Gebiet (Röntgentaler Graben, Waldgraben). Dadurch sind die Torfe allgemein stark vererdet und degradiert und in einem schlechten Zustand. Die Oberböden sind durchschnittlich etwa bis 30 cm, teilweise bis über 60 cm Bodentiefe entwässert. Die reliktischen Vererdungs- bzw. Degradierungs-erscheinungen reichen allerdings deutlich tiefer. Das Gebiet wurde landwirtschaftlich als Grünland genutzt, außerdem ist es durch mehrere Torfstiche geprägt. Die Offenbereiche werden gegenwärtig durch Mahd und Beweidung gepflegt. Um die hydrologische Situation zu verbessern, sollte die entwässernde Wirkung der Gräben geprüft und wasserbauliche Maßnahmen in Erwägung gezogen werden (regulierbare Staue).

Aufgrund der bodenkundlichen Befunde wurde der Entwicklungszieltyp ein Reichmoor, bewaldet, gewählt. Die Wiesen sollten jedoch als Offenlandbereiche erhalten werden.

Schema
Legende

 

Bild von Niedermoorboden

Die Niedermoorböden im Mittelbruch sind meist durch Entwässerung vererdet und degradiert (Mit08).


Moorbodenkarte

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkten und Moormächtigkeit.