Moor im NSG Bäkewiese

Schutzstatus

NSG

Ökologischer Moortyp (primär)

eutroph-subneutral

Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)

eutroph-subneutral

Hydrogenetischer Moortyp

Überflutungsmoor; Verlandungsmoor (Moorzentrum)

Entwicklungszieltyp

Braunmoosmoor; Reichmoor, bewaldet

Moorfläche

Moormächtigkeit (Zentrum)

3,4 ha

> 3,6 m

Boden(-sub)typ(en), dominant

Moorgley; Anmoorgley

C-Speicher

[Corg]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 5.960 t  ≙  > 1.770 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 

CO2-Speicher

[CO2-Äquivalente]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • 21.880 t  ≙  > 6.490 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 

Die Bäkewiese ist ein Moorstandort, der durch intensiven Auftrag von Sand und Kalkmudde (≥ 39 cm) anthropogen stark überprägt ist. Die Kalkmuddebedeckung findet sich im Nordteil und entstammt vermutlich dem Aushub des angrenzenden Teltowkanals.

Die Wiesenbereiche weisen bei flurnahen Wasserständen ein torfbildendes Braunmoos-Seggenried auf, das sich auf der Sanddecke unter günstigen Standortbedingungen entwickelte, und das durch die jährliche Mahd und nährstoffreduzierten Verhältnisse begünstigt wird. Die aufgetragenen Sande haben im Vergleich zu Niedermoortorf sehr geringe Nt‑Gehalte (0,95 %), wenngleich die Corg/Nt-Verhältnisse eutrophe Standortbedingungen anzeigen. Im Moorgebiet finden sich aufgrund des Bodenauftrags heute nur Gleye verschiedener Ausprägung; dennoch sollte beim Management typische Entwicklungsziele der Moore angewendet werden. Die zentralen Wiesen weisen mit ihrem torfbildenden Braunmoos-Seggenried derzeit Merkmale von Bodenregeneration auf. Das Entwicklungspotenzial für Vegetation der Braunmoosmoore ist unter Beibehaltung der jährlichen Mahd hoch, da der Sandauftrag als Substrat für die Renaturierung dieser empfindlichen Moore nährstoffökologisch vorteilhaft zu sein scheint. Dies zeigen auch Erfahrungen aus dem EU Life-Projekt „Kalkmoore Brandenburg“ (mündl. Mitt. Ruffer 2015) sowie eigene Beobachtungen aus weiteren Berliner Mooren (Rosentreterbecken in Tegel; Meiereiwiese Pfaueninsel; Teilflächen im Tegeler Fließ in Hermsdorf und Lübars). Da diese Standorte in Berlin in der Vergangenheit häufig starke Störungen erlitten haben, ist das Spektrum typischer Moorpflanzen und –tiere vermutlich massiv reduziert. Daher wird empfohlen, durch Transfer von Zielpflanzen, deren Samen oder Oberbodensoden aus intakten Mooren der Region, die Regeneration typischer Braunmoosmoorpflanzen (Orchis spec.; Parnassia palustris; Braunmoos-Arten) aktiv zu fördern.

Die Gebüsche und Baumgruppen der umliegenden Gebiete tragen als bewaldetes Reichmoor zum Strukturreichtum bei und können als solche erhalten bleiben.

Schema
Legende

 

Bild von Seggentorf
Bild von Auensand

Bildung von Seggentorf über Sandauftrag (Bäk03, links); geschichteter Auensand mit wechselndem Humusanteil und reliktischen Oxidationsmerkmalen (Bäk05, rechts).


Moorbodenkarte

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkt und Moormächtigkeit.