Moor im Rosentreterbecken (Wittenau)

Schutzstatus

-

Ökologischer Moortyp (primär)

mesotroph-subneutral bis eutroph-subneutral

Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)

eutroph-subneutral bis eutroph-kalkhaltig

Hydrogenetischer Moortyp

Verlandungsmoor

Entwicklungszieltyp

Braunmoosmoor

Moorfläche

Moormächtigkeit (Zentrum)

2,1 ha

> 2,0 m

Boden(-sub)typ(en), dominant

Normniedermoor

C-Speicher

[Corg]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 2.702 t  ≙  > 1.263 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 

CO2-Speicher

[CO2-Äquivalente]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 1.263 t  ≙  > 4.635 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 

Das Rosentreterbecken ist ein kleines, nur gut 2 m mächtiges Verlandungsmoor im Übergangsbereich von Geschiebemergelausläufern des Barnim zum Berliner Urstromtal. Das als Regenrückhaltebecken genutzte Gebiet ist anthropogen stark überprägt und in die wasserwirtschaftliche Infrastruktur integriert. Umso überraschender ist nicht nur der Anteil seltener Moorpflanzenarten (z. B. Orchideen), sondern auch der in Regeneration befindliche Moorboden. Im größeren Ostbecken sind fast flächendeckend torfbildende (Braunmoos-)Seggenriede mit wechselndem Schilfanteil verbreitet. Unter einem Auftrag von teerartig riechendem, kalkhaltigem Bauschutt finden sich gering zersetzte Radizellentorfe mit Schilf- und Fieberkleebeimengungen.

Durch die die nährstoffreduzierten Verhältnisse des Bodenauftrags herrschen günstige trophische Standortbedingungen für die Braunmoos-Seggenriede, allerdings muss die regelmäßige Mahd beibehalten werden. Im kleinen westlichen Teilbecken, das nicht gemäht wird, ist Schilf auf anmoorigem Sandauftrag verbreitet.

Das Moor im Rosentreterbecken war ursprünglich ein mesotrophes Kleinseggenried, das heute noch Relikte der Braunmoosmoor-Vegetation zeigt. Durch das deutliche Torfwachstum werden Nährstoffe aus dem Boden fortlaufend fixiert, so dass Maßnahmen zur Braunmoosmoorentwicklung durchaus Erfolgsaussichten haben. Da Standorte mit Bodenauftrag in Berlin häufig starke Störungen erlitten haben, ist das Spektrum typischer Moorpflanzen und –tiere vermutlich reduziert. Die Regeneration typischer Braunmoosmoorpflanzen (Dactylorhiza spec.; Parnassia palustris u. a.) sollte aktiv gefördert werden. Dazu ist ein Transfer von Zielpflanzen, mit Samen oder Oberbodensoden aus intakten Mooren der Region, zu empfehlen. Nasse Standorte mit reliktischem Bodenauftrag haben für die Braunmoosmoorrenaturierung eine besondere Eignung. Dies zeigen Erfahrungen aus dem EU Life-Projekt „Kalkmoore Brandenburg“ (mündl. Mitt. Ruffer 2015).

Das Moor bietet dem Menschen neben der Lebensraumleistung weitere wertvolle Ökosystemleistungen.

Schema
Legende

 


Moorbodenkarte

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkt und Moormächtigkeit.