Berliner
Moorböden
im Klima­wandel

Schutzstatus		NSG, Natura 2000, NP Barnim
Ökologischer Moortyp (primär)		eutroph-kalkreich
Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)		eutroph-kalkreich
Hydrogenetischer Moortyp		(Hang-)Quellmoor
Entwicklungszieltyp		Braunmoosmoor; Reichmoor, bewaldet
Moorfläche Moormächtigkeit (Zentrum)		15,1 ha > 4,6 m
Boden(-sub)typ(en), dominant		Kalkerdniedermoor; Normerdniedermoor
C-Speicher [Corg]	gesamt gefährdet labil u. gefährdet	23.171 t  ≙  1.530 t/ha  1.070 t  ≙  71 t/ha  126 t  ≙  8 t/ha
CO2-Speicher [CO2-Äquivalente]	gesamt gefährdet labil u. gefährdet	85.038 t  ≙  5.617 t/ha  3.927 t  ≙  259 t/ha  461 t  ≙  30 t/ha

Das Tegeler Fließ ist ein naturnahes mäandrierendes Fließgewässer, das im Berliner Teil auf der gesamten Fließstrecke von Mooren mit beträchtlichen Torf- und Muddemächtigkeiten (insgesamt 156 ha) gesäumt wird.

Die Moorflächen im NSG Kalktuffgelände am Tegeler Fließ sind am Übergang zur Barnim-Hochfläche deutlich geneigt, sie gehen in ebene Bereiche zum Tegeler Fließ hin über. Die Moorböden sind mit rund 0,5 bis 3,0 m Mächtigkeit vergleichsweise flachgründig und zeigen im gesamten Profil höher zersetzte Niedermoortorfe, die nur im oberen Profilabschnitt (20–50 cm Tiefe) kalkreich sind. Die hohe Zersetzung der Torfe und der Kalkanteil sind typisch für Quellmoore, die während ihrer Genese episodische Trockenphasen von geringer Quellschüttung durchlaufen. Die aktuell verbreiteten Feuchtwälder sind daher auch als naturnah anzusehen, da ihre Existenz an die zeitweilige Trockenphasen gebunden ist.

Der Standort ist natürlicherweise nährstoffreich und zum Teil auch bewaldet. Daher wird das Entwicklungsziel Reichmoor, bewaldet, für die Gehölzbiotopflächen festgelegt. Die gemähten, quelligen Standorte sind wertvolle Standorte für die typische Kalkmoorvegetation und als solche zu erhalten bzw. als gemäß dem Entwicklungszieltyp Braunmoosmoor zu entwickeln. Im Südteil ist ein nicht mehr unterhaltenes Grabensystem noch aktiv; die Wasserspeisung des hier anzutreffenden Quellwaldes könnte durch eine vollständige Grabenverfüllung verbessert werden.

Die Moore im NSG Kalktuffgelände am Tegeler Fließ sind besonders bezüglich ihrer potenziellen Lebensraumleistung hoch einzuschätzen, da sie der Vegetation von Kalk-(quell-)mooren, Quellfluren und -wäldern einen Lebensraum bieten.

 

Erdniedermoor im Nordteil (Tfk08, links ); Kalkausfällungen im überströmten Bereich um Bohrpunkt Tfk01 (rechts).

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkten und Moormächtigkeit.