Müggelheimer Wiesen (West)

Schutzstatus

LSG, Natura 2000

Ökologischer Moortyp (primär)

eutroph-subneutral

Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)

eutroph-subneutral

Hydrogenetischer Moortyp

Auenüberflutungsmoor, Verlandungsmoor

Entwicklungszieltyp

Reichmoor, bewaldet; Braunmoosmoor

Moorfläche

Moormächtigkeit (Zentrum)

11,8 ha

> 7,0 m

Boden(-sub)typ(en), dominant

Normerdniedermoor

C-Speicher

[Corg]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 23.899 t  ≙  > 2.025 t/ha 
  • 598 t  ≙  51 t/ha 
  • 70 t  ≙  6 t/ha 

CO2-Speicher

[CO2-Äquivalente]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 87.711 t  ≙  > 7.433 t/ha 
  • 2.193 t  ≙  186 t/ha 
  • 258 t  ≙  22 t/ha 

Die Müggelheimer Wiesen liegen in der Aue der Müggelspree im Berliner Urstromtal. Der westliche Teil gliedert sich in einen heute von Erlenbruchwald bestandenen Bereich von sehr unterschiedlicher Mächtigkeit, der etwas feuchter ist als der östlich angrenzende. Die Moorböden der Wiesen sind um 2 m mächtig und zeigen je ca. 10 cm Sandauftrag, der heute von stark humosen bis anmoorigen Horizonten überdeckt ist. Obwohl die C/N-Verhältnisse des Oberbodens (12) eutrophe Bedingungen anzeigen, findet man an feuchteren Stellen Fieberkleepflanzen (Menyanthes trifoliata), die eigentlich für die mesotrophen Moorgesellschaften typisch sind. Vermutlich ist die Ursache in den geringen Mengen pflanzenverfügbaren Stickstoffs bzw. den geringen Nt-Werten (0,98) zu suchen. Der Großteil der Fläche ist etwas zu trocken und daher als Normerdniedermoor ausgeprägt. Die Braunmoos-Seggenriede (z. B. mit Eriophorum spec., Dactylorhiza spec.) der östlich anschließenden Wiesen zeigen das Potenzial des gesamten Wiesenbereiches für die Entwicklung der Braunmoosmoorvegetation. Die angrenzenden Erlenbruchwälder sind dagegen eutrophiert. Hier zeigt sich die Auendynamik in wechselnden Lehmbeimengungen in den Niedermoortorfen.

Der Entwicklungszieltyp bewaldetes Reichmoor trägt den natürlichen Verhältnissen der Auendynamik mit eutrophen und wechselfeuchten Bedingungen mit Auenwaldanteilen Rechnung, während besonders die übersandeten Wiesenbereiche Residuen wertvoller Braunmoosmoorvegetation aufweisen, die es zu sichern und zu entwickeln gilt. Eine jährliche Mahd sollte unbedingt beibehalten werden.

Schema
Legende

 

Bild von Sandauftrag

Sandauftrag mit sekundärer Humusanreicherung auf Niedermoor der Wiesenbereiche (Mue03).


Moorbodenkarte

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkten und Moormächtigkeit.