Neue Wiesen

Schutzstatus

LSG

Ökologischer Moortyp (primär)

eutroph-subneutral

Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)

eutroph-subneutral

Hydrogenetischer Moortyp

Versumpfungsmoor

Entwicklungszieltyp

Reichmoor, bewaldet

Moorfläche

Moormächtigkeit (Zentrum)

26,1

> 3,5 m

Boden(-sub)typ(en), dominant

Normerdniedermoor

C-Speicher

[Corg]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • 18.046 t  ≙  692 t/ha 
  • 3.387 t  ≙  130 t/ha 
  • 359 t  ≙  14 t/ha 

CO2-Speicher

[CO2-Äquivalente]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • 66.227 t  ≙  2.541 t/ha 
  • 12.431 t  ≙  477 t/ha 
  • 1.318 t  ≙  51 t/ha 

Die Neuen Wiesen liegen als überwiegend flachgründiges Versumpfungsmoor im Berliner Urstromtal; lokal sind höhere Sand- oder Lehmanteile im Oberboden als Zeichen episodischer Überflutungen durch die Müggelspree zu finden. In den Bodenprofilen finden sich typische mittel bis hoch zersetzte Torfe natürlich eutropher Moore, mit Anteilen von Schilf, Radizellen und Holz. Der Bodenzustand ist unterschiedlich ausgeprägt, jedoch dominiert das Normerdniedermoor bei insgesamt zu tiefen mittleren Wasserständen.

Ehemalige Bauschuttdeponien, die zungenförmig vom Nordsaum in die Niederung hereinreichen, bedecken das Moor, gefährden als Stoffquelle die Trinkwasserqualität und stören das Landschaftsbild erheblich. Im Rahmen der Gebietsentwicklung sollten diese verwilderten Altdeponien berücksichtigt werden.

Der Entwicklungszieltyp Reichmoor, bewaldet, zielt auf das naturnahe Vegetationsmosaik aus Rieden und nassen Bruchwäldern. Da das Moor aktuell zu trocken ist, ist von einer deutlichen Quellenwirkung im Stoffhaushalt der Landschaft auszugehen. Dies betrifft z. B. die für die Trinkwasserqualität relevanten Nährstoffe Stickstoff und Schwefel (Sulfat), welche über die Bodenpassage ins Grundwasser gelangen können. Zum anderen wird aus dem gefährdeten C-Speicher, der vergleichsweise groß ist, sukzessive CO2 freigesetzt. Zur Verbesserung des Wasserhaushaltes sollte der zentrale Graben auf seine Entwässerungswirksamkeit und hinsichtlich der Errichtung von Stauanlagen geprüft werden. Der nordöstliche Teil liegt im Bereich der Trinkwasserförderung, deren Management bei der Wiedervernässung zudem zu beachten ist.

Schema
Legende

 

Bild von xxx
Bild von xxx

Vererdeter Oberboden des Niedermoors der Neuen Wiesen (Knw18, links). Freigelegte Erlenwurzeln als Hinweis auf Moorschwund infolge Torfmineralisierung (rechts).


Moorbodenkarte

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkten und Moormächtigkeit.