Pelzlaake

Schutzstatus

NSG; Natura 2000

Ökologischer Moortyp (primär)

eutroph-sauer bis -subneutral

Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)

eutroph-subneutral

Hydrogenetischer Moortyp

Versumpfungsmoor

Entwicklungszieltyp

Reichmoor, bewaldet

Moorfläche

Moormächtigkeit (Zentrum)

3,6 ha

> 2,0 m

Boden(-sub)typ(en), dominant

reliktisches Normerdniedermoor-Normniedermoor; Sapropel

C-Speicher

[Corg]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 2.006 t  ≙  > 559 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 

CO2-Speicher

[CO2-Äquivalente]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 7.361 t  ≙  > 2.050 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 
  • 0 t  ≙  0 t/ha 

Die Pelzlaake liegt zwischen Krummer Laake im Westen und Kleiner Pelzlaake im Osten im Berliner Urstromtal. Sie ist Teil einer glazialen Rinne, welche aus Schmelzwassersanden aufgebaut ist. Durch Sedimentation von mehreren Dezimetern mächtigen mineralischen und organischen Mudden kam es zur Verlandung ehemaliger Wasserflächen. Darauf wuchsen mehrere Dezimeter bis über 1,6 m mächtige, mittel bis stark zersetzte Niedermoortorfe auf. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Radizellentorfe, die unterschiedliche Anteile von Schilf-, Braunmoos- und Holzbeimengungen enthalten.

Auffällig sind die reliktischen Degradierungsmerkmale der Oberböden (Vererdung, Sackung etc.), die bis in Bodentiefen von 40 cm vorgefunden wurden und deutlich die ehemalige Entwässerung – vermutlich bedingt durch die Grundwasserentnahme des Wasserwerks Friedrichshagen – anzeigen. Die Moorsackung führte zu einer starken Verdichtung der Torf- und Muddehorizonte, die bis in die Unterböden feststellbar ist. Dadurch verloren die Moorböden ihre Oszillationsfähigkeit. Aufgrund der derzeit höheren Grundwasserspiegel herrscht vor allem in den tieferen zentralen Bereichen häufig Wasserüberstau, was wiederum zur Sedimentation von Mudden über der einstigen Mooroberfläche führt. Somit fungiert die Pelzlaake derzeit wieder als Kohlenstoffsenke.

Aufgrund der hydrologischen und bodenkundlichen Befunde ist der Entwicklungszieltyp das bewaldete Reichmoor.

Schema
Legende

 

Bild von Überstau

Aktuell hohe Wasserstände mit zeitweiligem Überstau kennzeichnen die Böden der Pelzlaake. Dies führt zur rezenten Muddebildung und damit zur Akkumulation von organischem Kohlenstoff.


Moorbodenkarte

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkten und Moormächtigkeit.