Postfenn

Schutzstatus

NSG Postfenn, Natura2000 (FFH, SPA)

Ökologischer Moortyp (primär)

Mesotroph bis oligotroph -sauer

Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)

Mesotroph bis oligotroph -sauer

Hydrogenetischer Moortyp

Kesselmoor

Entwicklungszieltyp

Torfmoosmoor bewaldet

Moorfläche

Moormächtigkeit (Zentrum)

9,0 ha

11,0 m (Böcker et al. 1986)

Boden(-sub)typ(en), dominant

Übergangserdmoor

C-Speicher

[Corg]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 15.653 t  ≙  > 1.742 t/ha 
  • 8.894 t  ≙  989 t/ha 
  • 915 t  ≙  102 t/ha 

CO2-Speicher

[CO2-Äquivalente]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 57.446 t  ≙  > 6.390 t/ha 
  • 32.639 t  ≙  3.631 t/ha 
  • 3.358 t  ≙  374 t/ha 

Das Postfenn liegt im nördlichen zentralen Grunewald und ist Teil einer subglazialen, meist aus Sanden aufgebauten Schmelzwasserrinne. Das Moor wurde in einer abflusslosen Hohlform innerhalb dieser Rinne gebildet, die durch Sedimentation verlandete (Pfannenschmidt 1995). Dies geschah durch mineralische Mudden, Lebermudden und anschließender Torfbildung mit Niedermoortorfen (Radizellen- und Braunmoostorfe). Darauf wuchsen bis über 3 m mächtige Übergangsmoortorfe auf. Teilweise hatten die Torfe mehr oder weniger starke Holzanteile. Im südlichen Teil wurden Moormächtigkeiten bis 11 m festgestellt. Das Moor liegt deutlich im Einflussbereich der Absenktrichter zur Grundwasserentnahme. Dementsprechend stellen sich die Oberböden überwiegend in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand dar und weisen starke Degradierungsmerkmale wie Sackung, Verdichtung und Vererdung auf, oft bis in Tiefen weit über einen Meter. Vor allem die Torfe der Moorränder fallen ganzjährig trocken. Die Bodenentwicklung ist stark abhängig von der Grundwasserförderung.

Aufgrund der derzeitigen hydrologischen Bedingungen und der entsprechenden bodenkundlichen Befunde ist der Entwicklungszieltyp hier das bewaldete Torfmoosmoor. Ein früher zur Moorfläche gehörender, nördlicher Teil wurde durch den Bau eines Dammes abgegrenzt. (s. Steckbrief Postfenn, nördliches Nebenmoor).

Schema
Legende

 

Bild von sinkenden Grundwasserständen
Bild von Braunmoostorf

Profil aus dem Randbereich des Postfenns (Grunewald). Sinkende Grundwasserstände durch die Trinkwassergewinnung bewirken hoch zersetzte, geschrumpfte und ausgetrocknete Oberböden mit schlechten Ökosystemleistungen (Gpf04, links). Mächtiger Horizont aus gering zersetztem Braunmoostorf in 4 m Tiefe im zentralen Teil (Gpf05, rechts).


Moorbodenkarte

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkten und Moormächtigkeit.