Rehwiese Nikolassee

Schutzstatus

LSG

Ökologischer Moortyp (primär)

mesotroph-sauer

Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)

mesotroph-sauer

Hydrogenetischer Moortyp

Verlandungsmoor

Entwicklungszieltyp

Reichmoor, bewaldet

Moorfläche

Moormächtigkeit (Zentrum)

9,3 ha

> 4,1 m

Boden(-sub)typ(en), dominant

Normmulmniedermoor

C-Speicher

[Corg]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 12.251 t  ≙  > 1.313 t/ha 
  • 4.460 t  ≙  478 t/ha 
  • 520 t  ≙  56 t/ha 

CO2-Speicher

[CO2-Äquivalente]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 44.959 t  ≙  > 4.819 t/ha 
  • 16.367 t  ≙  1.754 t/ha 
  • 1.909 t  ≙  205 t/ha 

Die Rehwiese Nikolassee bildet den südlichen Abschluss einer glazifluvialen Schmelzwasserrinne bzw. der Grunewaldseenkette, die in Schmelzwassersanden angelegt ist. Es ist ein Verlandungsmoor, in dem Kalkmudde und nachfolgend Detritusmudde sedimentiert wurde. Die Torfe sind meist weniger als 2 m mächtig und weisen im obersten Meter Radizellentorf mit Fieberklee- und Braunmoosbeimengungen auf.

Durch die Trinkwassernutzung war das Moor vermutlich schon in der ersten Hälfte des 20. Jh. stark entwässert und gesackt, was sich in der starken Bodenverdichtung äußert. Das Moor ist auch heute noch tief entwässert, und es gibt nur noch wenige Reste feuchtgebietstypischer Vegetation. Als einziges Moorgebiet in Berlin sind die Böden deutlich vermulmt, d. h. der hochzersetzte Torf des Oberbodens ist im trockenen Zustand staubig und im feuchten schmierig.

Das Moor ist bezüglich der Erfüllung von Ökosystemleistungen ein Negativbeispiel. Lediglich die Kühlungsleistung wird zum Teil erfüllt. Der Entwicklungszieltyp Reichmoor, bewaldet, kann nur durch eine starke Wasserstandanhebung um 50 bis 100 cm erreicht werden. Dies ist wegen der starken Siedlungseinbindung und der Beeinflussung durch die Trinkwasserförderung (Wasserwerk Beelitzhof) kaum realistisch. Wenn ein Oberbodenabtrag in Erwägung gezogen wird, der die einzige Möglichkeit darstellt, um eine (relative) Annäherung der Oberfläche zum Grundwasser zu schaffen, sollten zunächst nur kleinflächige Bereiche mit den Residuen feuchtgebietstypischer Vegetation gewählt werden. Aufgrund der Basenarmut des Einzugsgebiets besteht u. U. die Chance, mesotraphente Vegetation zu regenerieren.

Schema
Legende

 


Moorbodenkarte

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkten und Moormächtigkeit.