Teufelsfenn

Schutzstatus

NSG, Natura2000

Ökologischer Moortyp (primär)

mesotroph-sauer

Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)

mesotroph-sauer; eutroph-subneutral

Hydrogenetischer Moortyp

Kesselmoor

Entwicklungszieltyp

Torfmoosmoor

Moorfläche

Moormächtigkeit (Zentrum)

7,1 ha

7,5 m

Boden(-sub)typ(en), dominant

Übergangserdmoor

C-Speicher

[Corg]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 14.378 t  ≙  > 2.019 t/ha 
  • 2.741 t  ≙  385 t/ha 
  • 221 t  ≙  31 t/ha 

CO2-Speicher

[CO2-Äquivalente]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • > 52.766 t  ≙  > 7.411 t/ha 
  • 10.060 t  ≙  1.413 t/ha 
  • 811 t  ≙  114 t/ha 

Das Teufelsfenn liegt im nördlichen zentralen Grunewald und ist Teil einer subglazialen, meist aus Sanden aufgebauten Schmelzwasserrinne. Das Moor wurde in einer abflusslosen Hohlform innerhalb dieser Rinne gebildet, deren Nordteil durch Sedimentation verlandete (Pfannenschmidt 1995). Dies geschah durch Ablagerung von mineralischen Mudden, mächtigen Lebermudden und anschließender Torfbildung mit Niedermoortorfen. Darauf wuchsen bis zu 4 m mächtige Übergangsmoortorfe ohne Holzanteile auf. Teilweise konnten Moormächtigkeiten bis zu 7,50 m festgestellt werden. Der südliche Teil der Hohlform weist bis heute eine offene Wasserfläche auf und bildet den an das Moor angrenzenden Teufelssee. Das Moor liegt im Einflussbereich der Absenktrichter zur Grundwasserentnahme. Um dieser Absenkung entgegenzuwirken, wird der Moorwasserspiegel durch Seewassereinspeisung aus dem Teufelssee reguliert. Durch diese künstliche Wasserzufuhr kam es im Südosten zu höheren Wasserständen mit eutrophen, subneutralen Bedingungen. Hier besteht episodischer Überstau mit initialer Muddebildung. Die Torfe der Moorrandzone sind ganzjährig trocken und folglich vererdet oder geschrumpften und stark verdichtet. Auch die Zentrumsbereiche weisen, je nach Geländehöhe bis zu mehrere Dezimeter mächtige, degradierte Oberböden (Übergangserdmoor) auf. Die Bodenentwicklung ist stark abhängig von der Wasserspeisung (Qualität und Quantität). Ohne die künstliche Wasserzufuhr wären die Böden weitaus stärker entwässert und böten deutlich geringere Ökosystemleistungen. Aufgrund der derzeitigen hydrologischen Bedingungen und der entsprechenden bodenkundlichen Befunde sollte der Entwicklungszieltyp hier das Torfmoosmoor sein.

Das Entwicklungsziel ist durch die bereits existente, gezielte künstliche Wasserspeisung zu erreichen, was ein intensive Beobachtung und Regulierung der Wasserstände erfordert. Ein Überstau der Torfmoosbestände im Moorbirkenwald ist dabei unbedingt zu vermeiden, da die Gefahr der irreversiblen Eutrophierung durch Zuschusswasser besteht. Die künstliche Wasserspeisung des Teufelsfenn aus dem Teufelssee ist ein Positivbeispiel für die Anpassung an dauerhafte, tiefe Entwässerung, da der mesotrophe Charakter des Moores bei dauerhaft hohen Moorwasserständen auf großen Flächen gesichert wird.

Schema
Legende

 


Bild von trockenem, degradiertem Oberboden
Bild von Braunmoostorf und Detritusmudde

 

Ganzjährig trockener, degradierter Oberboden der Moorrandzone im Teufelsfenn (15 cm uHv über uHt; Gtf15, links). Wechsellagerung von Braunmoostorf und Detritusmudde in ca. 6 m Tiefe (Moorzentrum, Gtf03, rechts).


Moorbodenkarte

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkten und Moormächtigkeit.