Wiese am Heiligensee

Schutzstatus

LSG

Ökologischer Moortyp (primär)

eutroph-subneutral

Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell)

eutroph-subneutral

Hydrogenetischer Moortyp

Verlandungsmoor

Entwicklungszieltyp

Reichmoor, bewaldet

Moorfläche

Moormächtigkeit (Zentrum)

2,3 ha

> 4,0 m

Boden(-sub)typ(en), dominant

Normerdniedermoor; reliktisches Erdniedermoor-Normniedermoor

C-Speicher

[Corg]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • 4.882 t  ≙  2.122 t/ha 
  • 253 t  ≙  110 t/ha 
  • 30 t  ≙  13 t/ha 

CO2-Speicher

[CO2-Äquivalente]

  • gesamt
  • gefährdet
  • labil u. gefährdet
  • 17.917 t  ≙  7.790 t/ha 
  • 929 t  ≙  404 t/ha 
  • 109 t  ≙  47 t/ha 

Das Verlandungsmoor der Wiese am Heiligensee ist flächendeckend durch unterschiedlich mächtigen Sandauftrag gekennzeichnet. Der Sand ist in die Oberböden eingearbeitet (Bioturbation; Bodenbearbeitung) und als 2–10 cm mächtiges Band im Übergangsbereich über schwach zersetzten Radizellentorfen zu finden. Das Substrat der Oberböden hat wahrscheinlich einen großen Anteil Detritusmudde, die infolge der Moorsackung und dem folgenden Überstau entstand (Pfannenschmidt 1991). Die Substrate unterhalb 90 cm Tiefe sind geprägt durch einen hohen Anteil an Detritusmudde und Schilftorf, auch sind verbreitet Holzanteile vorhanden. Der darüber aufgewachsene schwach zersetzte Radizellentorf ist infolge des Spandauer Mühlenstaus an der Havel entstanden, wobei intensives Torfwachstum dabei die Mesotrophierung durch erhöhte Fixierung von Makronährstoffen (N, P) förderte, zum anderen war die Rezyklierung dieser Nährstoffe während der Torfbildung beschränkt, da die geringere Zersetzung der Torfe während ihrer Genese eine wirksame Nährstofffixierung bedeutete. Durch Vererdung ist der Standort jedoch heute eutrophiert, was sich in eutrophen Feuchtwäldern und Röhrichten widerspiegelt.

Der Entwicklungszieltyp Reichmoor, bewaldet, wurde gewählt, da der dominierende Feuchtwald bei hohen Moorwasserständen ein realistisches Entwicklungs- und Erhaltungsziel darstellt. Eine Revitalisierung der mesotrophen Kleinseggenriede könnte nur unter großem Aufwand mit Entwaldung, Stubbenentfernung und Oberbodenabtrag erreicht werden.

Schema
Legende

 


Bild von vererdetem Oberboden
Bild mit anorganischen Kohlenstoffgehalt

Kennzeichnend für die Moore der Wiese am Heiligensee ist ein vererdeter Oberboden über Sandauftrag und schwach zersetztem Radizellentorf (Hei07, links). An der Basis Seekreide mit einem anorganischen Kohlenstoffgehalt von 10,7 % (Hei04, rechts).


Moorbodenkarte

Moorbodenkarte mit Aufnahmepunkten und Moormächtigkeit.