Ökosystemleistungen


Das Konzept der Ökosystemleistungen bestimmt zunehmend die Debatte zur Leistungs­fähigkeit und Bewertung von Natur- und Kulturlandschaften. Wichtige Meilensteine waren u. a. das Millennium Ecosystem Assessment (MA 2005) und die Studie - The Economics of Ecosystems and Biodiversity (Teeb 2009). Darüber hinaus beschäftigte sich eine Vielzahl von wissenschaftlichen Aufsätzen mit Ökosystemleistungen, bisher fehlte es aber insbesondere an Indikatoren- und Bewertungssystemen, welche in der Umweltplanung eingesetzt werden können. Vor allem für sensible Gebiete wie Moorlandschaften werden methodische Bewertungsinstrumente benötigt.

Aufgrund ihrer speziellen hydrologischen Verhältnisse bieten Moorböden naturnaher Moorlandschaften eine Vielzahl wertvoller Ökosystemleistungen. Sie sind enorme globale Kohlenstoffspeicher, wirken ausgleichend auf das Lokalklima, puffern den Landschaftswasser- und Stoffhaushalt und sind Lebensraum für eine einzigartige, bedrohte Tier- und Pflanzenwelt. Durch Trockenlegung und Übernutzung kommt es zur Abnahme verschiedener Ökosystemleistungen oder gar zur Umkehrung dieser (disservices) und damit zur Umweltbelastung.

Das MA (2005) klassifiziert Ökosystemleistungen allgemein in Versorgungsleistungen (z. B. Bereitstellung von Nahrungsmittel und Trinkwasser), Regulationsleistungen (z. B. Luftreinhaltung), Kulturelle Leistungen (z. B. Erholung, Tourismus) und die Basisleistungen (z. B. Bodenbildung, Nährstoffkreisläufe).

Abbildung Ökosystemleistungen

Das Forschungsprojekt fokussierte auf die Basis- und Regulationsleistungen, wobei nur die für Moorböden relevanten Ökosystemleistungen identifiziert und bearbeitet wurden:

Es wird eine Bewertungsmethode mit parametrisierbaren Indikatoren für die genannten Ökosystemleistungen von Mooren vorgestellt, die den Schritt von den theoretischen Grundlagen bis zur Anwendbarkeit in der Landschaftsplanung ermöglicht.

Die Besonderheit dieser Methodik ist die Anwendung von moorbodenkundlichen Daten, die wie bei keinem anderen Ökosystem Informationsquelle für Zustand, Funktionsfähigkeit und Biotopqualität sind und somit einen hohen Indikatorwert besitzen. Zudem werden Vegetations- und Grundwasserdaten als Eingangsinformationen genutzt.

Für die Klimaschutzfunktion wurde erstmalig ein komplexer Bewertungsansatz herausgearbeitet, der den C-Pool, den gefährdeten C-Pool und den labilen, gefährdeten C-Pool  für die jeweilige Moorfläche integriert.